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Exklusives Interview mit Trainer Holger Martius

Martin Franke, 14.09.2017

Exklusives Interview mit Trainer Holger Martius

Er kennt den Verein und das Umfeld wie kein anderer. Bereits zum dritten Mal übernahm Holger Martius im Juli das Ruder der ersten Mannschaft und coacht, gemeinsam mit Sebastian Hey, das Team nun in der Landesliga. Zeit, sich über die ersten Wochen zu unterhalten:

SGG:
Hallo Holger!
Zwei Monate bist du nun wieder unser Trainer. Zeit für ein erstes Zwischenfazit, wir haben deshalb ein paar Fragen an dich.

Als erstes: wie lange musstest du überlegen, ob du den Trainerjob wieder übernimmst?

Holger: Das war nicht allzu lange. Ich habe das Ganze natürlich auch mit ein paar Forderungen verbunden . So wollte ich unter anderem den Sebastian Hey (Wugki) als Co-Trainer an meiner Seite. Das wurde bestätigt und so stand nach 2 Tagen meine Entscheidung fest.

SGG:
Nach zwei Monaten: bereust du deine Entscheidung?

Holger: Niemals! Das sollte doch das Ziel eines jeden Trainers sein, mal eine Landesliga-Mannschaft zu trainieren. Auch wenn der Start in die Hose ging…wir Verantwortliche, aber auch die Mannschaft müssen das aufarbeiten, vor allem auch ansprechen und dann entsprechend ändern. Das ist auch geschehen.

SGG:
Was hast du dir mit "Wugki", deinem Co-Trainer, als Schwerpunkte für die ersten Wochen gesetzt?

Holger: Wir haben natürlich einen gewissen Punkteplan für die 1. Halbserie aufgestellt. So makaber es auch klingt, von den Punkten her liegen wir im Soll…leider ist das Torverhältnis sehr bescheiden.

SGG:
Du hast das Team vor zwei Jahren "weggegeben" und nun wieder übernommen. Wie hat sie sich seit dem verändert?

Holger: Der sportliche Wert der gesamten Mannschaft hat sich in den letzten zwei Jahren wahnsinnig erhöht und vor allem auch spielerisch und taktisch verbessert. Jedes Punkspiel in der Thüringenliga ist eine echte Herausforderung, man muss alles geben, darf keinen unterschätzen, muss hochkonzentriert arbeiten und immer volle Pulle gehen. Bestes Beispiel war unsere mangelnde Chancenverwertung in den ersten Spielen...

SGG:
Nach drei namhaften Abgängen war es extrem schwer, adäquaten Ersatz zu finden. Unterm Strich sind mit "Mo" Dawood und Alexander Hammer nur zwei externe Zugänge dazugekommen, zudem ist Justin Kaps nun fester Bestandteil der Mannschaft. Reicht der Kader für deine Pläne?

Holger: Ob unser Kader sportlich in der Lage ist, die Klasse zu halten, wird man sehen. Wenn alle Spieler fit sind und auch zur Verfügung stehen, dann denke ich, dass wir das sicher schaffen. Aber es ist wie überall, wenn einige Spieler verletzt sind oder nicht regelmäßig zur Verfügung stehen, dann muss man improvisieren oder andere Lösungen finden. Und manchmal reicht das sportliche Niveau dann eben nicht. Aber eins ist klar: der Sebastian (Hey; Anm. d. Red.) und ich werden den Spielern immer den Rücken stärken und gegen alles verteidigen, was negativ von außen herangetragen wird. Und noch etwas: die Verantwortung für die sportliche Entwicklung trage ich allein…wenn jemand sich positiv einbringen will, kann er mich jederzeit kontaktieren.

SGG:
Der eben erwähnte Justin Kaps scheint nun endlich den Sprung zu schaffen. Was ist dem Jungen zuzutrauen?

Holger: Justin hat mein vollstes Vertrauen und er zeigt sich selbstbewusst in den Spielen. Wichtig ist, dass er dran bleibt und weiter Gas gibt. Wir sind sehr zufrieden mit ihm, aber es ist natürlich auch noch Luft nach oben. Schade ist, dass sich der Phillip Heineck im ersten Spiel gleich schwer verletzt hat…er hatte eine sehr gute Vorbereitung und war ja auch in der Startelf.

SGG:
Der Start in die Saison war sehr ernüchternd: wie erging es dir nach den ersten zwei Spielen der Liga und der Pokalniederlage?

Holger: Das war eine schwierige Situation. Die Vorbereitung ging eigentlich ganz ordentlich los. Das 1:1 gegen Plauen, die Übungseinheiten wurden super angenommen und auch die anderen Testspiele waren ok. Ab dem Spiel Schmalkalden, wo wir viele, viele Chancen haben liegen gelassen, lief es nicht mehr so rund. Es fehlte das Selbstvertrauen (gegen Heiligenstadt), die Sicherheit in der Abwehr (Nordhausen II) und gegen Herpf gab es die mangelnde Chancenverwertung. Wir Trainer haben dann das Training vom Inhalt her geändert. Das Ergebnis vom Spiel Geratal hat uns bestätigt, dass das richtig war. Das Fehlen der Spieler Julien Dommel, Martin Franke und Patrick Schellenberg (am Anfang) sollte man auch nicht vergessen.

SGG:
Der überzeugende Sieg gegen Geratal hat gezeigt: die Mannschaft ist intakt und durchaus in der Lage, in der Liga mitzuhalten. Was siehst du als unsere Stärken?

Holger: Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass die Mannschaft funktioniert und auch zusammenhält. Das ist sehr wichtig und gerade da liegt auch ihre Stärke. Nur als Team, positiv und fachlich entsprechend von außen geführt, kann man in den Spielen zum Erfolg kommen.

SGG:
Die Tage werden langsam kürzer, in wenigen Wochen kann nicht mehr in Schweina trainiert werden. Wie wirst du die seit Jahren bestehende Problematik lösen? Was wünschst du dir dahingehend?

Holger: Zu den Trainingsbedingungen will ich nicht viel sagen. Die sind seit Jahren so, wie sie jetzt sind. Wenn es Probleme gibt, suchen wir eben andere Möglichkeiten, um die Spieler fit zu halten.

SGG:
Du hast ja bereits letztes Jahr die zweite Mannschaft unterstützt. Holger Martius ohne Fußball - ist das überhaupt möglich?

Holger: Die 2. Mannschaft hat sich sehr gut entwickelt. Der Matthias Kley macht das ordentlich, ich habe ihn dabei ein wenig unterstützt.

SGG:
Schauen wir in die Glaskugel: wo steht Schweina im Halbjahr, wo im Juni 2018?

Holger: Das ist eine schwierige Frage, trotz Glaskugel . Eins weiß ich aber: der Sebastian und ich werden alles versuchen, die Mannschaft sportlich so zu führen, dass sowohl zum Ende der 1. Halbserie, als auch im Juni 2018 das Positive überwiegen wird.

SGG: Dafür wünschen wir dir und deinem Team alles Gute, viel Spaß und tolle Spiele!, Holger!
Vielen Dank für deine Zeit und viel Erfolg am Samstag in Eisenberg ⚽️??